Wanderblog

Familien Spazier- und Erlebnisweg Greimerath

Familien Spazier Erlebnisweg Greimerath

An diesem sonnigen Pfingstmontag Abend probiere ich - wie so oft dieser Tage - mal was Neues: Ich teile einen Wanderausflug mit euch. Wanderbegeisterte finden sich wieder, Wanderneulingen kribbelt es vielleicht in den Füßen - wer weiß?

Dieses Wochenende standen bei uns der Pfälzer Premiumweg Dahner Felsenpfad und der Familien-Spazierweg "Auf zum Fuchsgeburtstag" in Greimerath auf dem Programm. Der zweite erfüllt Daniel und mich mit elterlichem Stolz, waren wir doch an seiner Entstehung beteiligt.

Ausgeschlafen und pappsatt gefrühstückt kann es nach dem üblichen Abfahrtstrubel los gehen. Wanderschuhe, Kappen, Rucksack, Sonnencreme, Mundschutz ... alles dabei! Kurzer Schreck - ist Paul im Kofferraum oder haben wir ihn vergessen? Alle an Bord! Alle, das sind Daniel, Barbara, Lorenz, Lennard und Terriermix Paul.

Die Fahrt nach Greimerath ist schon ein Vergnügen für sich. Über hügeliger sattgrüner Landschaft spannt sich der blitzblaue Himmel. Heckensäume und Waldränder lassen mutige Rehe am helllichten Tag auf den Wiesen äsen. Schmunzeln müssen wir beim "Achtung Biber" Schild. Es ist uns bisher nicht gelungen, einen zu erspähen. Ihre Bauwerke und Baumfällarbeiten sind aber offensichtlich.

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In Greimerath angelangt parken wir auf dem Dorfplatz und legen all das an, was wir eine Dreiviertelstunde vorher mühsam zusammengetragen haben. Es kann los gehen!
Der Familien-Spazierweg ist mit gut 6 km und zwei Abkürzungsmöglichkeiten rundum auf Familien zugeschnitten. Leichte Bedenken, unsere "Großen" wären mit 11 und 13 Jahren vielleicht nicht mehr für das Konzept zu begeistern, zerstreuen sich direkt am Parkplatz. Stempelflyer, Bach, Matschtisch - sie lassen sich drauf ein.

Wir folgen den waldgrünen Wegweisern und den Plaketten mit Fuchs Grimhold durch den gepflegten Hochwaldort. Bunt blühende Vorgärten lassen benachbarte Steinwüsten noch lebloser dastehen.

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An schicken Marienkäfern vorbei kommen wir zur ersten Station: dem Schwarzstorch. Neben dem umweltfreundlichen Infoportal aus Recyclingkunststoff mit HPL-Schild zum Thema Schwarzstorch steht ein prima Eigenbau der engagierten Ortsgemeinde. Mittig ein langer Holzbalken, flankiert von verschieden hohen und dicken Holzpfählen.

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Zum Glück gibt es sogar lange Stangen zum Festhalten.

Wir haben uns für diese Station überlegt, die Kinder zum Staksen und Zuschnappen à la Schwarzstorch aufzufordern. Es ist nicht so einfach, wie es aussieht und der Wettbewerb liegt uns im Blut. An jeder der acht Stationen stehen zum Glück Holzbänke, so dass wir uns bequem anfeuern und veräppeln können. Zack - erster Stempel!

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Die Stempel werden in Falzflyer gedrückt, die es am Parkplatz auf Deutsch, Englisch und Niederländisch gibt. Hier wird auch erklärt, worum es geht: Fuchs Grimhold lädt seine Freunde und alle, die sich mit ihnen messen können, zu seiner Geburtstagsparty im Stelzenhaus ein. Der Storch ist jetzt schon einmal mit von der Partie.

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Wer mag, kann rote, aufgesprühte Fuchsköpfe am Wegrand aufspüren und zählen. Das kann kleine Wanderer bei der Stange halten! Wir verlieren allerdings beim Erzählen und Spielen den Überblick und es gibt am Ende von uns nur zwei vage Schätzungen.

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Der asphaltierte Weg führt uns durch Wiesen mit erstaunlich großem Klee und einer "mannshohen" Distel zur Station des Feuersalamanders.

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Amphibienarten, die sich hier im Hunsrückmoor "Panzbruch" tummeln, werden vorgestellt. Außerdem stehen auf der Infotafel Infos zur "Grube Louise", in der früher Eisenerz abgebaut wurde und zum einstigen Torfabbau, an den die großartige Holzlok erinnert. Vier Fühlkästen aus Recycling-Kunststoff verbergen Buntsandstein, Eisenerz, Lehm und Torf. Damit man nicht blind in fieses oder gefährliches fasst, ist die Rückseite aus Plexiglas.

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Wir fühlen uns durch und kassieren den Salamander-Stempel.

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Asphalt wird jetzt von einem Schotterstück abgelöst, das zumindest Kinderwagenschiebern steil vorkommen wird. Es ist aber kurz, machbar und auch noch schattig.

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Der dritte Herausforderer ist die Wildkatze.

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Wer schafft den Wackelbalken im ersten Versuch? Waren die früher auch schon so hoch?! Die Angst vor dem drohenden Absturz lässt mich am Ende triumphieren.

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Die Sonne gibt heute alles und wir haben nach gut 2 km Weg schon so richtig Lust auf den Inhalt unseres Rucksacks. Die Plattform der Greifvogel-Station ist schon in Sicht, dorthin schaffen wir es gerade noch.

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Paul - manchen vielleicht bekannt unter seinem Künstlernamen Lucky - ist natürlich erster.

Während alle anderen Vesperbrötchen sich eine Papiertüte teilen, reist mein wunderbares Camembert-Nektarinen-Brötchen allein und luftdicht verschlossen.

Von der Plattform haben wir einen herrlich weiten Blick bis zu den schwarzen Rindern eines Beweidungsprojektes. Nachdem der letzte Krümel verputzt, ein Nickerchen gehalten und das Selfie geschossen sind, verlassen wir das königliche Pausenplätzchen. Über Asphalt geht es jetzt Kinderwagen- und Rädchen-freundlich mit Blick auf Greimerath zum Tierweitsprung des Feldhasen.

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Hier gebe ich alles und gewinne trotzdem keinen Blumenpott. Stempeln darf zum Glück jeder!

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Wer möchte oder muss, ist von hier aus schnell zurück im Ort. Wer sich das kurze, steile Schotterstück am Ende des Waldweges ersparen möchte, kann die Specht-Station auslassen. Beide Alternativen sind ausgeschildert. Wir haben die Räderphase hinter uns und folgen dem Hauptweg. Das Waldstück ist schön und schattig.

[Während ich hier so sitze und schreibe, verliert der Buntspecht langsam, aber sicher die Geduld. Er hat seine Brut endlich satt und möchte jetzt zum Sommerknödel.]

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Auch Greimerath hat eine der neuen massiven Rasthütten bekommen, die wir schon an einigen Wegen bewundert haben. Die Theke wird schnell zum Armdrücken genutzt - der Häuptling bleibt ungeschlagen.

[Ist es fair, über die wertvollen Waldwohnungsbauer "Specht" zu schreiben und gleichzeitig den zunehmend aufgebrachten Buntspecht-Papa vom Abendessen abzuhalten?]

Spechte zimmern Höhlen in alte Bäume und weil sie mehr bauen, als sie brauchen, gibt es dankbare Nachmieter, die wir hier errätseln und bestaunen.

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tsdf BLOG 20200601 Greimerath 27Wer sich die Arten in den Kästen merkt und das Drehspiel richtig sortiert, erkennt am Lösungswort, ob er es geschafft hat. Am Ende des Waldweges geht es auf Schotter ein Stückchen steil bergab. Wir werden mit einer weiteren Picknick-Oase belohnt.

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Am Stelzenhaus feiert sicher nicht nur Fuchs Grimhold seinen Geburtstag! Wir feiern Vielfalt und - zugegeben - ein bisschen auch uns. Als wir dann auf der blau-grünen Recycling-Kunststoff Wellenliege dösen, eine gut gelaunte Familie hinter uns das Stelzenhaus erklimmt und - ohne Quatsch - wie bestellt ausruft: "Den Weg haben die echt schön gemacht!" könnte der Tag nicht mehr besser werden.

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Von hier aus sind wir nach vier lustig-aktiven Stunden entspannt zurück am Startpunkt und bei der Bieber-Station. Hier wird mal wieder klar, dass manche Dinge sich zum Glück so schnell nicht ändern. Soooo groß sind sie dann auch noch nicht!
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Wir beglückwünschen die Ortsgemeinde Greimerath und Hochwald-Ferienland e.V. zu ihrem Engagement - das hat sich wirklich gelohnt!

Liebe Mamas, Papas, Omas, Opas, Kita-Mäuse und Grundschul-Könige! Macht Homeschooling und Abstandsgebot zum Highlight und lernt da, wo es am schönsten ist und am besten geht: draußen!
Ich wünsche euch viel Spaß!

Ihr findet die Anfahrtsbeschreibung und Informationen zum Weg auf Outdooractive: Familien Spazier- und Erlebnisweg Greimerath

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